Die Pharmaindustrie als bedeutender Wirtschaftsmotor

Wirtschaftlich glich 2020 einer Berg- und Talfahrt für die Branche. Die Pandemie in der ersten Lockdown-Phase bedeutete eine Herausforderung für die Pharmaindustrie. Insbesondere Vorratskäufe durch Krankenhausbetreiber und Patienten brachten die Lieferketten, Produktion und Arzneimittellogistik an den Rand ihrer Kapazitäten.

Zwar konnte der Export um etwa 7 % gesteigert werden, die Herstellung von Pharmazeutika lag mit -5,9 % beim Wert der abgesetzten Produktion deutlich unter dem Wert von 2019. Bei den pharmazeutischen Grundstoffen fiel das Minus mit -29,6 % besonders deutlich aus.

Struktur (Arzneispezialitäten)

Die Situation der produzierenden Pharmafirmen in Österreich weisen überwiegend eine kleinbetriebliche Struktur auf. Fast die Hälfte aller österreichischen Pharmafirmen haben weniger als 10 Mitarbeiter. Knapp über 40 % der Betriebe sind kleine und mittlere Unternehmen mit 10 bis 250 Mitarbeitern. Nur ein Zehntel der Pharmafirmen sind Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. In Österreich sind insgesamt rund 17.000 Personen bei Pharmaunternehmen beschäftigt.

Arzneimittel- und Gesundheitsausgaben

Der Anteil der Kosten für Arzneimittel beträgt rund 13 % der gesamten Gesundheitsausgaben in Österreich.

Die Entwicklung der Medikamentenpreise in Österreich ist stark degressiv. Eine Packung, die vor 25 Jahren noch € 10,00 gekostet hat, kostet heute nur mehr € 6,16. Das Erstattungssystem für Arzneimittel in Österreich hat seit 2006 über 150 Innovationen und mehr als 300 Generika zur Aufnahme in den Erstattungskodex zugelassen.

Wertschöpfungsanalyse unterstreicht Bedeutung der Life Sciences

Einen wichtigen Bestandteil der Strategie bildet eine vom Fachverband mitbeauftragte Wertschöpfungsanalyse der Donau Uni Krems. Diese zeigt die hohen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte der gesamten Life Science Branche in Österreich: Rund 20.000 Mitarbeiter sind direkt in Pharmaunternehmen (Produktion und Handelsniederlassungen) beschäftigt. Wenn man auch noch indirekt Beschäftigte miteinbezieht, können sogar rund 63.000 unselbständig Erwerbstätige der Pharmawirtschaft zugerechnet werden. Die direkte Wertschöpfung beträgt 4,8 Mrd. Euro, zusammen mit indirekten Effekten ergibt sich ein Betrag von 9,7 Mrd. Euro. Damit leistet die Pharmawirtschaft einen Beitrag von rund 2,8% des gesamten BIP in Österreich.